Tessinwanderung im Kanton Uri
Nach genauem Studium der Wetterlage entschloss sich Tobi die geplante Tessinwanderung in den Kanton Uri zu verlegen, um von der dortigen Föhnlage zu profitieren.
Laut Auskunft des Sunngrätli Hüttenwarts war an ein Weiterkommen oberhalb des Sunngrätlis aufgrund des hohen Schnees nicht zu denken, weshalb wir uns auf eine gemütliche Wanderung einstellten.
Mit genügend Proviant ausgerüstet, damit wir uns auch in der Wildnis des Urnerlandes kulinarisch verwöhnen konnten, machten wir uns in Basel am Samstagmorgen auf den Weg.
In Intschi führte uns das Seilbähnli zum Arnisee hoch, wo wir unsere Rucksäcke in Gasthaus Alpenblick von unnötigem Ballast erleichterten.
Nun machten wir uns bei Sonnenschein und milden Temperaturen gemütlich auf den Weg Richtung Sunngrätli. Die süßen Heidelbeeren ließen aber nicht an ein schnelles Vorankommen denken, denn zuerst musste die Petflasche gefüllt werden, damit wir bei Tobi im Winter einen guten Likör à la mirtille degustieren können. Wir genossen den Weiterweg durch die farbige Herbstlandschaft sehr und pausierten immer wieder, um alle photographischen Wünsche zu erfüllen und alle Motive ins beste Licht zu rücken. Bei unserer Ankunft beim Sunngrätli mussten wir dann feststellen, dass wir unsere Schneeschuhe vergebens mitgetragen hatten, war doch auch auf 2000 Meter alles schneefrei. Diese Tatsache weckte in uns unseren alpinistischen Pioniergeist und motivierte uns, doch noch einen richtigen Gipfel zu bezwingen. So machten wir uns auf zum Langchällengrätli und stiegen hinten steil zum Leutschachhüttenweg ab.
Pünktlich auf 18.30 h waren wir dann auch wieder im Gasthaus Alpenblick und freuten uns auf das gute Abendessen.
Den Sonntag starteten wir in aller Ruhe bei einem gemütlichen Frühstück, deckten uns auf der nahegelegenen Alp mit Käse und Wallwurz-Arnika Salbe ein (wir wussten ja nicht, mit was uns Tobi noch überraschen würde) und machten uns auf den Abstieg durch knisterndes farbiges Laub Richtung Erstfeld.
Als Tessinwanderung geplant, endete diese einmal mehr wunderschöne Wanderung als Fliegenpilz-Wanderung. Entdeckten wir doch jede Größe der erwähnten Art, ganz und angeknappert, in besserem oder weniger gutem Zustand.
Wir bedanken uns bei Tobi ganz herzlich, dass er uns trotz Halsweh während dieses Wochenendes durch das wilde Urnerland geführt hat.